Rezensionen zu Band 2 „Harko und der V-Mann“

Andis Meinung zu „Harko und der V-Mann“ 07.05.2005
Band 2 der Krimireihe Der Bulle von Korfu hat mir nicht nur als „Korfufreak“, sondern auch als Schwabe Vergnügen bereitet. Die gelegentlich eingesetzten schwäbischen Dialoge haben mich mehrmals erfreut („Nicht-Schwaben“ finden die Übersetzung in den Fußnoten – also keine Angst). Trotz einiger amüsanter Begebenheiten bleiben aber auch die ganze Drogenproblematik und die damit verbundene Ernsthaftigkeit nicht auf der Strecke. Insgesamt ein spannender Krimi, der Lust auf weitere Geschichten von Harko macht!

…ein Klasse Krimi!, 27. Dezember 2004 Rezensentin/Rezensent: Paul Uhl aus Passau Vorsitzender des Autorenkreises „Passauer Dreiflüsseschreiber“
Roberto Bardèz erzählt hier über den Einsatz eines ehemaligen Polizisten in Stuttgart, obwohl dieser zwangspensioniert ist und schon seit Jahren auf Korfu lebt. Der Autor reist mit und besteht zusammen mit seinem Freund Woga unglaubliche Abenteuer. Interessant sind hierbei die Einblicke in die Polizeiarbeit, wie sie tatsächlich ist, nicht wie sie im TV oder in Kriminalromanen häufig dargestellt wird. Der Autor räumt das Vorurteil aus, dass es nur „Gute und Böse“ gibt, dass die Polizei dem Drogenhandel gegenüber etwa erwähnenswerte Erfolge erzielen könnte – oder sollte… – Und er deckt nebenher noch Macht- und wirtschaftspolitische Zusammenhänge auf!
Interessant sind auch die im Roman geschickt eingebauten Informationen über Drogen und ihre Wirkungsweise, sowie über Korruption, das leidige Beurteilungs(un)wesen des Beamtenrechtes und über den menschlichen Aspekt der Prostitution.
Die Darstellung der Geschichte als Erlebnis eines südamerikanischen – angeblich nur mitreisenden – Krimiautors, der über Polizeiarbeit noch viel zu lernen hat, lässt den Leser sich mit dem Autor und mit der Handlung identifizieren, lässt ihn direkt mitfühlen und alle Höhen und Tiefen schicksalhafter Ereignisse umso tiefer mit empfinden. Roberto baut beim Leser des Romans eine ungeheuere Spannung auf, so, dass man kaum noch in der Lage ist, das Buch aus der Hand zu legen… Besonders geschickt ist, wie nach der Lösung des Falles nicht etwa das Ende des Romans erreicht wird – nein – es folgt noch ein weiterer, zusätzlicher, tragischer „Paukenschlag“…
Ich habe selten einen Krimi gelesen, der so unter die Haut geht!